Von Quarkkeulchen und Leipziger Lerchen - Kulinarisches aus Sachsen

SachsenEine „sächsische Küche“ im allgemeinen Sinn werden Reisende genauso wenig vorfinden, wie es eine „deutsche Küche“ gibt. Landestypische Kochtraditionen entstanden vielmehr in den Regionen und Landschaften Sachsens, wobei auch von Ort zu Ort und sogar von Familie zu Familie unterschiedliche Essgewohnheiten und Zubereitungsweisen existieren. Dennoch zeigen all diese Regionalküchen typisch mitteldeutsche Eigenarten: sie sind eher deftig, bieten vielerlei Soßen zu Hauptgerichten und der Kloß wird anderen Beilagen oft vorgezogen.
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Kartoffelgerichte und „Neunerlei“

Aber beginnen wir im Erzgebirge: Bergbau, Handwerk, Forstwirtschaft und Heimarbeit prägten über Jahrhunderte das Leben mit ihrer wirtschaftlich sehr wechselhaften Geschichte. Man musste sich auf einfache Küchenzutaten beschränken, lernte das Improvisieren und erschuf kreative Rezepte, die auf teure Bestandteile nicht angewiesen waren. Fratzen, Klitscher, Rauchemaad und grüne Klöße sind z.B. typische Kartoffelgerichte, die entstanden, weil man sich Fleisch nicht leisten konnte. Oft genug mussten auch Brot oder Kartoffeln mit Leinöl reichen, das noch heute einen festen Platz in der erzgebirgischen Küche hat.

Zu Weihnachten wurde dafür dann ordentlich aufgetischt, wie das traditionelle Weihnachtsessen „Neunerlei“ zeigt: eine Abfolge von neun verschiedenen Gerichten, die zudem alle eine symbolische Bedeutung hatten: Bratwurst zur Erhaltung von Herzlichkeit und Kraft, Sauerkraut (damit einem das Leben nicht sauer wird), Linsen (damit das Kleingeld nicht ausgeht) und weitere Gänge mit Fisch, Braten und mehreren Süßspeisen zum Schluss.

Lüneburger HeideLeipziger Extravaganzen

Ganz anders als im kargen Erzgebirge zeigt sich die Leipziger Küche: Der bürgerliche Reichtum der historischen Messestadt ermöglichte extravagante Gerichte, die mit teuren Zutaten glänzen, wie etwa das „Leipziger Allerlei mit Krabben“. Singvögel wie Lerchen, Drosseln, Wachteln und Sperlinge wurden gejagt und mit Kräutern und Eiern gebraten, bis der sächsische König Albert der 1. die Lerchenjagd verbot, weil die Population schwer dezimiert worden war. Daraufhin entstand die „Leipziger Lerche“, die noch heute in guten Bäckereien angeboten wird: Ein Gebäck aus Mürbeteig oder Blätterteig mit Mandeln, Nüssen, Erdbeerkonfitüre, evtl. auch Weinbrand, Zimt und Rum. Wunderbar duftend sollte die so verwandelte „Lerche“ die Gourmets der Stadt über den Verlust hinweg trösten.

Eine weitere Spezialität ist das „Leibziger Räbchen“: In einen Eierkuchenteig werden mit Marzipan gefüllte Pflaumen gedrückt, das Gebäck dann in Kugelform gebracht und in Zimtzucker gewälzt. “Leipziger Bachpfeiffen” sind dagegen edle Pralinen, die als Hommage an Johann Sebastian Bach die Form der Orgelpfeifen nachempfinden. Trotz ihres prominenten Namensgebers wurden sie niemals so bekannt wie die süßen “Quarkkeulchen”, die als Imbiss zwischendurch oder als Nachtisch zu einiger Berühmtheit gelangten.

Kaffe und viele viele Kuchen

Dass die Sachsen große Kaffeefreunde und Erfinder vieler feiner Kuchen und Süßigkeiten sind, geht aus dem Gesagten bereits hervor. Der Dresdner Christstollen ist weit über die Landesgrenzen hinaus berühmt und ist zur Weihnachtszeit überall zu haben. Das Russisch Brot stammt zwar ursprünglich aus St.Petersburg, doch kam der Keks aus schaumigen Kakao-Eiweiß-Teig um 1850 in Dresden zu Ruhm und Ehre, als ihn ein Bäckermeister als lokale Spezialität einführte. Ganz original ist dagegen die Dresdener Eierschecke, ein dreischichtiger Kuchen aus Rührteig mit Quark- und Vanillepudding. Auf dem Dresdener Striezelmarkt wurde auch die Pflaumentoffel (oder ‚Zwetschgenmännla’) bekannt, ein aus Backpflaumen gefertigtes süßes Männchen, das vor allem Kinder entzückt. Eine ebenfalls hauptsächlich zu Weihnachten verkaufte Süßigkeit sind die doppelt gefüllten Dominosteine, die aus einem Lebkuchenboden mir einer Schicht Sauerkirsch- oder Aprikosengelee und einer weiteren Schicht Marzipan bestehen.

Mischbier mit Koriander: Leipziger Gose

In einem Artikel über sächsische Spezialitäten darf sie nicht fehlen: Die Gose stammt ursprünglich aus Goslar und ist eine der ältesten Biersorten der Welt, doch fanden vor allem die Leipziger Gefallen an diesem obergärigen Mischbier, dass der Berliner Weißen ähnelt. Um 1900 war die Gose das meistgetrunkene Bier der Messestadt, war Höhepunkt vieler Feste und Thema von Gedichten, Liedern und Geschichten. In der DDR kam die Produktion der Gose nach 1965 zum Erliegen, doch wird sie seit 1995 wieder nach alter Rezeptur gebraut und ausgeschenkt, obwohl das Mischbier aufgrund der Zutaten Kochsalz, Milchsäure und Koriander nicht dem Reinheitsgebot entspricht. Das allerdings hält die Sachsen und ihre Gäste nicht davon ab, sich an der erfrischenden Bierspezialität zu erfreuen, die sogar den Weg auf die Karte des Waldorf Astoria in New York gefunden hat – die Flasche zu 25 Dollar.

Sauerbraten – rheinisch, fränkisch oder schwäbisch?

Rheinischer SauerbratenGlauben Sie, süß-sauer sei eine Erfindung der Asiaten? Irrtum – auch in Deutschland ist diese Geschmacksrichtung weit verbreitet, man denke nur mal an den guten, alten Sauerbraten, diesen berühmten Klassiker der deutschen Bratenküche!

Wenn es um die Zubereitung von Sauerbraten geht, scheiden sich allerdings die Geister, und auch die Köche streiten sich mitunter. 2002 kam es im thüringischen Vogtland sogar zu einem Rechtsstreit um die Art der Zubereitung. Da es jedoch unzählige Varianten des schmackhaften Gerichts gibt, vermochte auch der Richter letztendlich kein Urteil zu fällen. Stattdessen hat sich der “Arbeitskreis Deutscher Sauerbraten” gegründet, der sich seither mit der Qualitätsfrage auseinandersetzt. In Auerbach findet nun jedes Jahr ein Wettstreit rund um den Sauerbraten statt.

Hausmannskost auf hohem Niveau
Ursprünglich war der Sauerbraten ein Sonn- und Feiertagsgericht, vor allem weil er im Voraus gut geplant sein will. Schließlich kann das Fleisch nicht einfach gleich in die Bratpfanne geworfen werden. Im Gegenteil, es verbringt mehrere Tage in einer Beize, bevor es zum Garen bereit ist. Das Beizen ist zunächst einmal nichts anderes als eine altmodische Konservierungsmöglichkeit aus Zeiten, in denen noch keine modernen Kühlmöglichkeiten existierten. Darüber hinaus bewirkt die Marinade aber auch die Zartheit des Fleisches: Je stärker die Beize, desto geringer die Bratzeit. Auch die hinzugefügten Aromen wie beispielsweise Nelken, Lorbeer, Wacholder, und Pfefferkörner tun ihr übriges, um dem Sauerbraten in spe seine besondere Geschmacksnote zu verleihen.

Die rheinische Art
Die wohl bekannteste Variante des Sauerbratens findet sich im schönen Rheinland, das insbesondere wegen seiner interessanten Mischung aus Stadtregionen und einzigartigen Flusslandschaften gerne besucht wird. Hier wurde der Sauerbraten früher meistens aus Pferdefleisch zubereitet.
Bei dieser sehr speziellen Wahl dürfte es sich vor allem um eine aus Armut getroffene Entscheidung gehandelt haben, doch war der Genuss von Pferdefleisch im französisch geprägten Rheinland früher auch kein Tabu. Inzwischen kann jeder Reisende davon ausgehen, dass für den rheinischen Sauerbraten überwiegend Rindfleisch benutzt wird. Liebhaber von Pferde- oder Fohlenfleisch können zwar mancherorts noch fündig werden, dann allerdings mit Ansage auf der Speisekarte.

Ganz gleich, um welches Fleisch es sich handelt, immer wird es sorgfältig eingelegt und anschließend ebenso sorgfältig und langsam geschmort. Auf die Art wird es wunderbar zart, dass es nur so auf der Zunge zergeht. Für die Beize wird ausschließlich Essig und trockener Rotwein verwendet, letzterer nimmt dem Essig die Schärfe. Serviert wird der Sauerbraten dann mit einer Rosinensoße und Klößen - so lieben Einheimische wie auch Gäste der Region ihren Sauerbraten.

Die Zutaten machen den Unterschied

Doch ein Sauerbraten, der nur sauer ist, dem fehlt etwas Entscheidendes: die Süße. Neben der Zusammensetzung der Beize kommt es auf die weiteren Zutaten durchaus an. Hier ist insbesondere die Sauce von Bedeutung. Die Rheinländer lieben es besonders süß: benutzt werden Rübenkraut und Rosinen, zusätzlich wird die Soße mit Pumpernickel oder Printen gebunden. Gelegentlich werden die Rosinen vorher noch in Rotwein oder Weinbrand eingelegt, und der Braten wird abschließend gerne mit gerösteten Mandeln garniert.

Fränkisch, schwäbisch, thüringisch: auch die Beilagen sind wichtig

Auch andere deutsche Landesküchen setzen beim Sauerbraten auf die Harmonie von süß und sauer, dennoch wird dem Speiseklassiker in jeder Region eine eigene Note verliehen.

Im Rheinland sind Kartoffelklöße und Apfelkompott untrennbar mit dem Sauerbraten verbunden. Im Schwäbischen werden zum Sauerbraten Rotkraut und Semmelknödeln gereicht, oft auch Käsespätzle und Salat. Die Vogtländer hingegen bevorzugen Klöße aus rohen, geriebenen Kartoffeln, sogenannte Grüne Klöße. In Franken kommen Sahne und Preiselbeeren zum Einsatz, dazu werden als Beilage auch mal Nudeln serviert.
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Aber gleichgültig ob in rheinisch, fränkisch, thüringisch oder schwäbisch - das schmackhafte Schmorgericht mundet Deutschlandreisenden in all seinen Variationen. Fast wundert es, dass es noch keine „Sauerbraten-Route“ gibt!

Lüneburger Heide – wo alles Gold ist

Lüneburger HeideDie Lüneburger Heide mit ihren vielen Naturparks ist nicht nur landschaftlich reich, auch die regionale Küche bietet viele landestypische Spezialitäten. Frisch gebackenes Brot und Butterkuchen zum Frühstück, Spargel mit Schinken und Kartoffeln zu Mittag, am Abend dann fangfrische Forellen mit knackigem Gemüse und zum Nachtisch Buchweizenpfannkuchen mit Heidelbeeren – die Heide-Küche ist abwechslungsreicher als man denkt.

Berühmt ist vor allem der Heidschnuckenbraten, der gerne mit Salzkartoffeln, Butterbohnen, Rotkohl und Pfifferlingen serviert wird, dazu gehören oft auch Birnenhälften und auf jeden Fall Preiselbeeren. Zur Abrundung wird noch ein flüssiges Heideküsschen kredenzt, das ist natürlich ein Schnaps, wie es sich nach dem Essen gehört.
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Das Gold der Heide

Auf den weiten Feldern zwischen Bremen und Braunschweig, Hamburg und Hannover wird ein Gold angebaut, das gleich nach der Ernte vor den regionalen Höfen oder am Straßenrand zum Kauf angeboten wird: die Heidekartoffel. Sie ist aus der Region nicht wegzudenken, sogar eine Ausstellung im Landschaftsmuseum der Lüneburger Heide in Hösseringen ist ihr gewidmet. Darüber hinaus zeichnen sich die kleinen, hellen Knollen durch ihren einzigartigen, unverfälschten Geschmack aus.

Weißes Gold

Salz ist nicht nur in der Suppe und in so gut wie allen anderen Speisen wichtig. Salz an sich war früher ein höchst wertvolles Gut, diente es doch in Zeiten, in denen es noch keine Möglichkeiten zur Kühlung gab, der Konservierung von verderblichen Nahrungsmitteln. Aus diesem Grund wurde es häufig auch „Weißes Gold“ genannt. Denn Salz bedeutete damals einen unendlichen Reichtum für die Gegenden, in denen es gewonnen werden konnte.

Eine dieser glücklichen Regionen war Lüneburg, das am nördlichen Rand der nach der Stadt benannten Heide liegt. Einst war Lüneburg der wichtigste Salzgewinnungsort Deutschlands, was heute noch an der prächtigen Architektur der Stadt zu erkennen ist. Jahrhundertealte Backsteingebäude bezeugen den einstigen Reichtum. In der alten Saline Lüneburgs befindet sich heute das Deutsche Salzmuseum, in dem es quasi als Eintrittkarte ein kleines Säckchen Gold… ach nein, natürlich Salz gibt.

Heidegold

Eine weitere Sorte Gold ist flüssig und süffig, schließlich wird es aus Hopfen, Malz, Hefe und kristallklarem Heidewasser gebraut. Das Bier der Lüneburger Heide ist herb, hell und mit schönem, starken Schaum gekrönt, zusammen mit einem kräftigen Brauermahl – zum Beispiel in Bier gegarte Schweineschulter mit Kartoffel- und Krautsalat – ein Genuss!

Heidehonig

Nicht zuletzt ist auch der Honig, der in der Heide gewonnen wird, meistens von einer rötlich goldenen Farbe. Wegen seiner geleeartigen Konsistenz wird er häufig gepresst und nicht geschleudert, was dem Geschmack aber nicht den geringsten Schaden zufügt. Im Gegenteil, Heidehonig hat ein sehr eigenes, ausgesprochen kräftiges, mitunter fast strenges Aroma, das nicht so leicht zu finden ist.

Heidekräuter, nicht nur für die Schnucke gut

Seit Jahrtausenden wissen die Menschen von den Heilkräften der Pflanzen. In der Lüneburger Heide sind besonders viele Heilkräuter beheimatet, aber auch unzählige Gewürz- und Wildkräuter werden dort gesucht und gesammelt. Letztere werden natürlich vor allem auch in der heimischen Küche eingesetzt, schließlich zeigen sie sich hier von ihrer schmackhaftesten Seite.

Der bekannte Heidschnuckenbraten beispielsweise wird traditionell nicht nur mit dem heimischen Salz, sondern auch mit Lorbeer, Wacholder, Thymian und Majoran gewürzt. Nicht zuletzt diese Mischung gibt dem Gericht seinen einzigartigen Geschmack; neben dem speziellen Eigenaroma der Heidschnucke selbstverständlich, das weniger an Lamm oder Schaf erinnert als vielmehr mit einem kräftigen Wildgeschmack aufwartet.

Darüber hinaus bereitet die riesige Auswahl an Heidekräutern auch noch in einem ganz anderem Produkt variantenreiche Entwicklungsmöglichkeiten: diverse regionale Heidekräuter-Liköre werden zum Teil unter Verwendung von fünfzehn oder mehr zum Teil hochwertigen Kräuter hergestellt. Gut gekühlt entfalten diese hochprozentigen Alkoholika sowohl ihr Aroma wie auch ihre verdauungsfördernde Heilwirkung ideal.

Zum Frühling in die Südliche Weinstraße

WeinWenn es noch winterlich trüb ist und das Wetter den kalendarischen März einfach ignoriert, bietet es sich an, mal eben in den Frühling zu flüchten. In der südlichen Weinstraße, der lieblichen Landschaft zwischen Neustadt und Bad Bergzabern kann man ihm nämlich bereits recht früh in voller Schönheit begegnen: Zur Saisoneröffnung am 22. März blühen die Mandelbäume in all ihrer Pracht, was man in Vorderweidenthal mit einem Frühlingsfest auch gebührend feiert.

Auch viele Feigen- und Zitronenbäume, Kiwis und Esskastanien zeugen vom milden „Weinklima“, das der südlichen Weinstraße zu traumhaften Frühlingstagen verhilft. Genau richtig für einen Wellness-Urlaub, um den Winter aus den Knochen zu schütteln und neue Kraft zu tanken.
1800 Stunden Sonnenschein, Jahresmitteltemperaturen zwischen neun und zehn Grad Celsius weisen die Gegend als eines des besonders begünstigten Gebiets in Deutschland aus. Auch in den Wintermonaten sinken die Mitteltemperaturen nur selten unter Null. Gleisweiler, schon vor über 100 Jahren geschätzter Kurort, darf von sich behaupten, Deutschlands wärmster Ort zu sein.

Mit dem Rad und per Pedes

Wer eher aktiv reisen will und nicht gerade seine allererste Radtour unternimmt, kann dem Radweg Deutsche Weinstraße folgen. Die Strecke führt von Schweigen-Rechtenbach über Oberotterbach etwas abseits der Deutschen Weinstraße bis nach Bad Bergzabern, wo sich der Petronella-Rhein-Radweg anschließt.
Der 95 Kilometer lange Weinstraßenweg verläuft zu 90 Prozent auf befestigten Wegen, meist abseits der Straße. Auf der Strecke sind einige Höhenmeter zu bewältigen, dafür wird man jedoch mit wunderschönen Ausblicken in die Vorderpfalz und die Rheinebene belohnt.

Kommt man im Frühling und liebt es, auf Schusters Rappen zu wandeln, kann man sich auf den 50 Kilometer langen neuen „Pfälzer Mandelpfad“ begeben, der im März 2008 am Geilweilerhof in Siebeldingen eröffnet wurde. Der Weg führt durch ein Meer aus rosa und weißen Mandelblüten von Maikammer nach Bad Bergzabern: mitten durch Weinlagen wie Maikammer Mandelhöhe oder Birkweiler Mandelberg. Die Tour ist mit einer rosa Mandelblüte auf blauem Grund ausgeschildert und bietet auch zahlreiche, vom Hauptweg abzweigende Rundtouren, die zu einer kürzeren Wanderung einladen.
Die vielen rosa und weil blühenden Mandelbäume wurden vermutlich bereits von den Römern eingeführt. Sie werden hier vor allem wegen ihrer herrlichen Blüten geschätzt, man verwendet sie aber auch zur Herstellung von gebrannten Mandeln, Likören und süßen Leckereien.

Die Weine kennen lernen

Eine gute Gelegenheit, sich mit den Weinen der Region vertraut zu machen, sind die Weintage der Südlichen Weinstrasse, die jährlich am Wochenende nach Fronleichnam im Frank-Loebschen Hauses in Landau stattfinden. Ca. 80 Weingüter präsentieren hier vornehmlich die Weine der vergangenen Lese. In sehr persönlicher Atmosphäre kann man sich ein paar Stunden Zeit nehmen und mit den Winzern diskutieren, aber auch zum Testen die Nase tief ins Glas zu stecken.

Die verschiedenen Gemeinden der Weinstraße veranstalten jeweils eigene Wein-Events, die vor allem die Stärken der Ortslagen heraus stellen. Dabei kommen sie auf recht originelle Ideen: beispielsweise gibt es den Maikammerer Weinmarathon: 24 Stunden lang geht es Mitte März rund um die Uhr um Wein und Kultur, auch noch um vier Uhr früh! Empfehlenswert ist auch das Weinfestival in Rhodt unter Rietburg, die Sigibaldusmesse in Siebeldingen, Kunst & Kultur in Gleisweiler oder die Eschbacher Weintage, die jedes Jahr viele Besucher, Weinkenner und Interessierte anlocken.

Zum Ausspannen ins Wellness-Paradies

In vielen Orten der Weinstraße haben sich Hotels und Kur-Einrichtungen auf den Wellnesstrend eingestellt und bieten alles, was sich Erholung Suchende wünschen. Als „Leuchttürme“ der Weinstraßen-Wellness fungieren große Thermen und SPAs mit zeitgemäßen Sauna-Landschaften wie etwa die Südpfalz-Therme in Bad Bergzabern, die ihr heilendes Wasser aus 450 Meter Tiefe bezieht. 500 Quadratmeter Saunalandschaft erfreuen auch die Besucher des Sport- und Fitnessparks in Herxheim, und die Wasserwelt La Ola in Landau gilt als die größte Wassererlebniswelt der Pfalz. Sie zählt zu den führenden Wellness-Einrichtungen der Bundesrepublik und wurde von Testinstituten zu einem der besten Freizeitbäder in Deutschland gekürt.

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Süßsaures aus dem Norden

An der OstseeküsteGeht es um den süßsauren Geschmack, fällt uns hierzulande oft zuerst die chinesische oder thailändische Küche ein, die seit vielen Jahren mit ihren süßsauren Soßen zu Geflügel flächendeckend bundesdeutsche Gaumen erfreut. Dass es auch jenseits des rheinischen und schwäbischen Sauerbratens in den traditionellen Küchen des Nordens ein Faible fürs Süßsaure gibt, ist dagegen weniger bekannt.

“Se möögt dat geern sööt”

Dabei sind süß-sauer abgeschmeckte Speisen zum Beispiel in Mecklenburg-Vorpommern recht typisch: Zucker gehört zu vielen traditionellen Hauptgerichten, ebenso wie Backpflaumen und Rosinen. Der Schriftsteller Fritz Reuter soll einst angesichts von Rindfleisch mit Pflaumen vor Freude in die Hände geklatscht haben, doch wer kein Nordlicht ist, wird sich an Linsensuppe mit Backpflaumen oder warme Blutwurst mit Rosinen erst einmal vorsichtig heran tasten müssen.

Einige Tipps, wenn Sie den Norden erkunden wollen: Hotels und Ostseeurlaub, Urlaub auf Rügen oder aber auch der Urlaub in der eigenen Ostsee-Immobilie.

Klassiker sind im „Land der 1000 Seen“ auch Grützwurst mit Apfelmus, Mecklenburger Pflaumenbraten mit Rotkohl und Salzkartoffeln, sowie„Appelgriebsch“: ein Schweineschmalz mit Äpfeln und Gewürzen. Nicht nur in Mecklenburg, sondern auch in Westfalen und Niedersachsen schätzt man als traditionelle Beilage „Himmel und Erde“: Kartoffeln mit Äpfeln, wobei die Äpfel für den Himmel stehen (da sie auf Bäumen wachsen) und die Kartoffeln mit ihrem alten Namen „Erdäpfel“ die Erde repräsentieren. „Himmel und Erde“ wird gerne zusammen mit geräucherter und gebratener Blutwurst, gerösteten Zwiebeln und auch Speck oder gebratener Leberwurst serviert.

Eine weitere süß-säuerliche Spezialität ist in ganz Norddeutschland verbreitet: die Fliederbeerensuppe besteht aus schwarzen Holunderbeeren mit Eierklößchen, die im Sommer erfrischt und im Winter Erkältungskrankheiten lindert. Für deren Zubereitung wird der gesüßte Saft der Fliederbeeren mit Speisestärke gebunden und mit Zitronenschale, Zitronensaft und geschälten Apfel- und Birnenstücken mit den Grießklößen gekocht. Zimt und Gewürznelke runden mancherorts die Suppe ab - wie bei allen traditionellen Spezialitäten gibt es hier regionale Unterschiede.

Schauen wir nun weiter nach Ostfriesland (Tipp: Wellnesshotels in Ostfriesland): Mit der Ausbreitung moderner Kochherde wurden Suppen Teil der Landesküche, darunter etliche süße und süßsaure Suppen: z. B. die würzige “Cremotateriesopp“ mit Gewürzen aus der Apotheke, die “Plummsopp” mit Backpflaumen und die “Sagosopp”, eine mit Sago angedickte Fruchtsuppe aus Holunderbeeren oder Rhabarber.
Erwähnt sei hier sicherheitshalber auch die „Sienbohnensopp“, die als „ostfriesische Bohnensuppe“ entgegen dem Namen mit Bohnen so gar nichts zu tun hat: Traditionell wird sie zu Kindstaufen und anderen Familienfeiern getrunken. Sie besteht aus Rosinen, Kandiszucker, ostfriesischem Branntwein und ist eine Art Bowle, die mindestens drei Tage ziehen muss, um dann in henkellosen Tassen (den „Branntwienskopke“) mit Teelöffeln serviert zu werden.

Unter die exotischen Highlights des Nordens gehört ohne Zweifel auch der „Dithmarscher Mehlbeutel“, ein traditionelles Gericht der Schleswig-Holsteiner Küche, das mit Kirschen und Speckstreifen oder Schweinebackenfleisch serviert wird: Hauptbestandteil ist ein salziger, mit etwas Zitronenschale gewürzter und mit Eiern gelockerter Mehlkloß, bei dem der Teig in ein Tuch eingeschlagen in einem Topf gegart wird. Zucker, flüssige Butter und die Kirsch-Beilage ergeben eine spannende Geschmackskomposition!

Eine weitere süß-saure Spezialität ist in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg beliebt: „Birnen, Bohnen und Speck“, regional auch unter dem Namen „Grööner Hein“ und „Broken Sööt“ bekannt. Das traditionelle Gericht steht und fällt mit den richtigen Zutaten, die nur zur Birnen-Saison von Juli bis September zu bekommen sind: es handelt sich nämlich um „Kochbirnen“, die als Frucht aus der Hand weitgehend ungenießbar sind. Klein, grün, steinhart und weniger süß als die populären Edelsorten sind sie vor allem auf Märkten und in kleinen Gemüseläden erhältlich.
Sie werden zusammen mit luftgetrocknetem durchwachsenen Speck und grünen Bohnen gegart und mit Kartoffeln serviert. Die besondere kulinarische Note dieses Gerichts ergibt sich aus dem Zusammenwirken von deftigem Rauchgeschmack, der zarten Süße der Birnen und der leicht bitteren Komponente der Bohnen.

Deutschland als Käseland: Viele Sorten und Spezialitäten

KäseEin Land, in dem so viel, so gutes Brot gebacken wird, kommt ohne ein umfangreiches Angebot an Brotbelag einfach nicht zurecht. Das ergibt sich fast von selbst.
Und so ist es eine Tatsache, dass Deutschland der heimliche König der Käseproduktion ist. Frankreich und vor allem die Niederlande haben auf dem Gebiet zwar den eindeutigeren Ruf als Käse-Nation, dennoch liegt Deutschland eindeutig vorn, vor allem wenn es um Vielfalt und Qualität geht.
Käse gibt es in allen Regionen Deutschlands, im hohen Norden wie in den hohen Bergen im Süden. Vom Bier- oder Butterkäse bis zum deutschen Bergkäse oder Allgäuer Emmentaler, die Sortenvielfalt ist enorm.

Auflauf, Fondue, Salate, Dips

Auch der Einsatz von Käse in der Küche geht weit über das Frühstückskäsebrot hinaus, obwohl das selbstverständlich zu den Grunderfahrungen in deutschen Haushalten gehört. Ebenfalls Verwendung findet Käse beim Überbacken von Aufläufen, wozu sich fast jeder Käse eignet. Besonders gut gelingt die Käsekruste jedoch mit solchen Sorten, die einen etwas höheren Fettanteil aufweisen. Fettarmer Käse braucht für dasselbe Resultat etwas länger, und auch mit Hartkäse, etwa dem deutschen Bergkäse, kann überbacken werden. Man sollte ihn allerdings vorher reiben, um anschließend eine ganz besonders aromatische Kruste zu erhalten.

Damit sind aber nur die beiden bekanntesten Anwendungsgebiete genannt, darüber hinaus kann Käse zum Beispiel auch ein leckerer Dip bei einem Grillabend sein. Wenn das ganze Fest nicht überhaupt gleich zu einer Käse-Party umfunktioniert wird, zusammen mit gutem Wein und etwas Obst ergibt das ganz bestimmt eine runde Sache.
Auch im Salat findet Käse häufig Verwendung, kombiniert etwa mit gerösteten Körnern. Nicht vergessen sollte man auch das Fondue, obwohl der Topf mit der geschmolzenen Käsemasse natürlich der französischen Schweiz zuzuordnen ist.

Tilsiter, der Käse aus Deutschland

Was für die Holländer der Gouda und für die Franzosen der Camembert ist, das ist in Deutschland sicherlich der Tilsiter. Der norddeutsche Klassiker, der im 19. Jahrhundert in Tilsit erfunden wurde, wird heute in ganz Deutschland produziert. Da der Name jedoch nicht geschützt ist, gibt es auch sehr bekannte Schweizer Produkte unter der Bezeichnung.

Bei der Herstellung von Tilsiter kommt die so genannte Rotschmiere zum Einsatz. Die Käsemasse wird in Formen gefüllt, und sobald sie gut abgetropft und einigermaßen trocken ist, werden rote Pilzkulturen aufgesprüht. Anschließend wird der Käse mit Salzwasser abgewaschen, auf die Art entsteht die Rotschmiere, die dann nach und nach in den Käse eindringt. Tilsiter reift also von außen nach innen. In einem ähnlichen Verfahren werden in Deutschland auch Weichkäse wie Brie oder Camembert hergestellt.
Kleiner Reisetipp:
Urlaub in Deutschland

Käsespezialitäten: Harzer Roller, Ziegenkäse, Weißlacker>

Es ist allerdings unnötig, sich in Nachbarländern umzusehen, wenn es um besondere Spezialitäten geht. Der Harzer Käse, auch Harzer Roller genannt, ist in seiner Art sicherlich einzigartig. Er eignet sich sowohl als Brotbelag, als auch zur Füllung von verschiedenen Speisen.
Darüber hinaus ist er – durch die Verwendung von Magerquark bei der Herstellung – besonders kalorienarm und daher ein Leichtgewicht unter den Käsen, das sich besonders gut zur fettarmen Ernährung eignet. Der Fettanteil beträgt tatsächlich nur etwa ein Prozent.

Im thüringisch-sächsischen Grenzgebiet wird der Altenburger Ziegenkäse hergestellt. Er besteht aus Ziegen- und Kuhmilch, darüber hinaus enthält er Kümmel und ist mit weißem Edelschimmel überzogen. Dieses einzigartige Aroma, zusammen mit frischem Brot und sauren Gurken oder rote Bete, ist ein ganz besonderer Genuss.

Der Weißlacker wurde früher auch Weißschmierer genannt und ist ein halbfester Schnittkäse aus dem Allgäu. Seinen Namen hat er seinen Aussehen zu verdanken, der kräftige Käse ist an der Oberfläche mit einer weißen, lackartigen Schmiere umgeben. Er reift in eine Salzlake eingelegt und eignet sich gut für Füllungen oder auch für deftige Gemüsepfannen. Kleiner Tipp: Wellnesshotels in Bayern

Wenn sich die Gelegenheit ergibt lohnt sich auf jeden Fall ein Besuch in einer kleinen Käserei. Hier kann man oft Entdeckungen machen, die auf die unmittelbare Region beschränkt ist. So lassen sich zum Beispiel ganz besondere Räucherkäsesorten finden, die vielleicht mit Nüssen eher süßlich mild daherkommen oder aber mit Chili scharf angemacht sind.

Bier, eine Spezialität aus bayrischen Klöstern

BayernDeutsches Bier ist einzigartig in der Welt, seine Geschichte, seine Tradition und vor allem die Sortenvielfalt sind faszinierend. Und egal ob es sich um ober- oder untergärige Biere handelt, um Pils, Alt-, Weizen- oder Schwarzbiere: alle werden streng nach dem Reinheitsgebot hergestellt, das 1516 in Bayern erlassen und später für ganz Deutschland übernommen wurde.

Bier gebraut wurde natürlich schon wesentlich länger. Die ältesten Brauereien Deutschlands waren die Klosterbrauereien, die bereits vor über 1300 Jahren mit der Produktion des köstlichen Hopfengetränks begannen.
Kleiner Tipp: ein interessanter Reiseführer für Ihren Urlaub in Bayern ist übrigens die Website bayern-reisen-urlaub.de.

Früher ein Fastengetränk

Früher lebten die Mönche in den Klostern nach strengen Regeln, was insbesondere während der Fastenzeit, in der es ihnen ja nicht erlaubt war, etwas zu essen, sehr hart sein konnte. Irgendwann erkannten sie, dass Bier gut gegen den Hunger war, denn der Genuss von Getränken war schließlich erlaubt. Aus dieser Erkenntnis entstand die Idee, mit dem Bierbrauen zu beginnen, um sich auf die Art bei Kräften zu halten. Seither wird in vielen Klöstern das sogenannte Klosterbier gebraut.

Hierbei stand vor allem das Starkbier – auch Bockbier genannt – im Vordergrund des Interesses, das sich durch einen Alkoholgehalt von um die 10% auszeichnet. Bei der Herstellung wird dem Bier das Wasser entzogen, sodass dieser für ein Bier ausgesprochen hohe Alkoholgehalt erreicht werden kann, ohne gegen das Reinheitsgebot zu verstoßen.

Heute eine bayrische Spezialität

Für die Mönche erwies sich das Bierbrauen schnell als ein lukrativer Wirtschaftszweig. Schon bald versorgten viele Klöster nicht nur sich selbst, sondern auch die umliegenden Klöster mit ihrem selbstgebrauten Bier, einige Klöster setzten sogar ganz auf die Bierproduktion.

Ein kleiner Tipp am Rande: Sehenswürdigkeiten in Bayern finden Sie auf spidertrip.de !

Innerhalb kurzer Zeit entstanden mächtige Klosterbrauereien, zum Beispiel im Kloster Weihenstephan in der Nähe von München oder im Kloster St. Columban am Bodensee. Dort hatte die gesamte Anlage im Jahr 1000 n. Chr. einen Umfang von zirka 40 Gebäuden, darunter befanden sich allein drei verschiedene Brauhäuser. Als dieses Kloster geschlossen wurde bedeutete das auch das Ende für die Brauereianlagen. Die Klosterbrauerei Weihenstephan dagegen wurde nach Auflösung des Klosters privatisiert.
Inzwischen befindet sich dort die Fakultät für Brauwesen der Münchener Universität.

Kloster AndechsHeutzutage gibt es in Deutschland noch acht echte Klosterbrauereien, die bekanntesten befinden sich in Andechs am Ammersee und Ettal in Oberammergau.
Doch auch die Klosterbrauerei Weißenohe in der fränkischen Schweiz und das Kreuzbergbier aus dem Kloster Kreuzberg an der Rhön können sich durchaus sehen lassen.

Entdecken Sie doch einfach die Bayerischen Klöster - vielleicht bei einem Ausflug, während Sie sich sonst bei einem Wellness Urlaub in Bayern verwöhnen lassen ? Hierfür ist übrigens das Allgäu ein sehr empfehlenswertes Reiseziel…

Gutes Bier auf dem Prüfstand

Der wichtigste Qualitätstest für Bier ist die Bierprobe, auch Bierbeschau genannt. Hierbei handelt es sich um eine Qualitätsprüfung, die ganz ähnlich verläuft wie eine Weinprobe. Geprüft werden sowohl der Geruch, als auch der Geschmack des Bieres. Außerdem handelt es sich bei einer Bierprobe natürlich um ein wichtiges Instrument zur Kontrolle der Einhaltung des Reinheitsgebotes.
Hinzu kommen heute selbstverständlich chemische Analysen, die mithilfe von Computern durchgeführt werden.

Früher dagegen gab es andere, mitunter recht skurril anmutende Proben. Im15 und 16. Jahrhundert etwa stellte die sogenannte Lederhose einen solchen Test dar. Dafür wurde eine Bierbank aus Eichenholz verwandt, die von dem Brauer mit frischem Bier begossen wurde.
Anschließend setzten sich zwei oder drei Männer in Lederhosen auf diese Bank und blieben für ein paar Stunden darauf sitzen, während der langen Wartezeit wurden die Männer großzügig mit schmackhaftem Essen und köstlichen Getränken versorgt.

Wenn das Bier dann von der Bank in die Lederhosen eingezogen und eingetrocknet war, standen alle Männer gleichzeitig auf. Das Ergebnis dieser Bierprobe wurde als eindeutig positiv eingeschätzt, wenn die Holzbank für eine Weile an den Lederhosenböden der Männer festklebte. Nur dann hatte der Brauer ausreichend Malz verwandt, nur dann konnte man davon ausgehen, dass ihm ein rechter Sud geglückt war.

Deutsches Brot – eine Spezialität

BrotDeutsches Brot ist weltbekannt, typisch sind die dunkel gebackene Kruste und das luftig weiche Innere eines Laibes. Im Ausland gilt es als Spezialität und ist daher häufig auch als „German Bread“ erhältlich. So richtig gut schmeckt es aber nur, wenn es von einheimischen Bäckern über Nacht frisch hergestellt wurde.

Brot ist eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel überhaupt, doch in Deutschland hat es sich zu einem Produkt von ganz besonderer Güte und Vielfalt entwickelt. Nur hier werden täglich über 600 verschiedenen Brotsorten gebacken.

Auf die Zutaten kommt es an

Brotteig eine einfache Sache, er besteht aus Getreidemehl, Salz und Wasser. Dazu kommt ein Treibmittel wie Hefe oder Sauerteig, das ist alles. Weitere Zutaten dienen einzig der Verfeinerung des Geschmacks. Besonders beliebt sind Brotgewürze wie Kümmel, Anis, Fenchel oder Koriander, auch Nüsse oder Röstzwiebeln werden gerne zugegeben.

Die in Deutschland am häufigsten verwandten Getreidesorten sind Weizen und Roggen, zum Teil auch Dinkel. Vollkornbrot, auch Schwarzbrot genannt, wird aus gemahlenem und geschrotetem Vollkorngetreide gebacken. Am häufigsten findet man das Roggenvollkornbrot, es gibt aber durchaus auch Weizenvollkornbrote. Mischbrot dagegen wird – wie der Name schon sagt – aus einer Mischung von Roggen- und Weizenmehl hergestellt. Mischbrote, die im Rheinland auch Graubrot genannt werden, sind die in Deutschland häufigste Brotvariante. Weißbrot galt schon im antiken Ägypten als eines der wertvollsten Brotsorten. Es wird aus Weizenauszugsmehl hergestellt, einem gesiebten, das heißt von der Kleie befreiten Mehl.

Stein- und Holzofenbrote

Nach der Herstellung des Teiges muss der Brotlaib geformt und gebacken werden, traditionell geschah das in einem Steinofen über einem Holzfeuer. Landwirtschaftlichen Höfen war oft ein Backhaus oder zumindest einen freistehender, gemauerter Ofen angegliedert, in dem regelmäßig große, kräftige Landbrote hergestellt werden konnten.

Brot, das auf diese Art ausgebacken wird, entwickelt eine ganz spezielle Kruste, bleibt im Inneren aber luftig, sodass es als höchst schmackhaft gilt. Heute sind Brote, die in einem Holzofen hergestellt wurden, eine besondere Spezialität. Gerade bei traditionellen Land- oder Bauernbroten, wie zum Beispiel dem Frankenlaib, wird dieses Verfahren immer noch gerne angewandt.

Pumpernickel

Diese einzigartige Spezialität bestand ursprünglich aus Vollkorn-Roggenschrot, Wasser und Salz, ein Treibmittel war nicht erforderlich. Der Teig wurde in einem geschlossenen Behältnis über bis zu 24 Stunden gebacken. Die lange Garzeit war erforderlich, weil die Hitze nur langsam durch die hohe Dichte der Teigmasse dringen konnte. Viel hat sich daran bis heute nicht geändert. Manchmal wird dem Teig Zuckersirup hinzugefügt, vor allem um der Brüchigkeit des Pumpernickel entgegenzuwirken. Die typische Süße entsteht jedoch auch ohne diese Zutat, durch Karamellisierung der im Teig vorhandenen Stärke.

Pumpernickel stammt aus dem Sauerland, wo es bereits im 16. Jahrhundert als Notration bekannt war. Seit jeher ist das kernige Brot außergewöhnlich lange haltbar, heutzutage sogar bis zu zwei Jahre.

Brötchen

Auch die kleinen Brote – die Brötchen, Semmeln oder Wecken – erfreuen sich immer schon großer Beliebtheit. Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts galten sie allerdings als Luxusartikel, weil ihre Herstellung ohne die heute bekannten technischen Hilfsmittel äußerst aufwendig war.

Inzwischen ist - genau wie beim Brot - auch bei den Brötchen eine gewaltige Vielfalt im Angebot. Die Hörnchen im Rheinland sind weich und werden zumeist aus Milchbrötchenteig hergestellt. Kaisersemmeln stammen aus dem süddeutschen Raum und springen mit ihrer runden Form mit dem sternförmigen Muster direkt ins Auge. In Berlin sind Schrippen und Schusterjungen bekannt, letztere bestehen aus Mischmehl und sind etwas länger haltbar als ihre helleren Kollegen.

Die Brotzeit

Es gibt nicht besseres für zwischendurch: Deutsches Brot in Kombination mit kräftigem Käse und köstlicher Wurst, dazu ein gutes Bier – das schmeckt nicht nur in Bayern.

Lüneburger Heide: Kulinarisches aus dem Land der Heidschnucken

Lüneburger HeideDie Lüneburger Heide ist bekannter als das Bundesland Niedersachsen, in dem sie liegt: Die Wald- und Wasser-reiche Kulturlandschaft mit ihren sanften Hügeln und mehreren gepflegten Naturparks hat Aktiv-Urlaubern, Naturfreunden und Wellness-Genießern (Tipp: Wellnesshotel Lüneburger Heide) einiges zu bieten – darunter auch kulinarische Freuden, die „Lust auf mehr“ machen.

Der andere Geschmack: die Heidschnucke

Heidschnuckenfleisch schmeckt nicht nach Lamm und schon gar nicht nach Hammel, sondern verwöhnt dem Gaumen mit einem unverwechselbaren Wild-Geschmack. Die höchst genügsamen Heideschafe sind verwandt mit dem auf Sardinien und Korsika lebenden Mufflon-Schaf und tragen durch das Abfressen (schnucken = naschen) der Nadel- und Laubbaumschößlinge dazu bei, die Heidelandschaft vor der Verholzung zu schützen und so ihren Charakter zu bewahren.

Die Restaurants der Region servieren das Fleisch der Heidschnucke vor allem als Heidschnuckenbraten aus der Keule, z.B. mit Birne, Butterbohnen und Heidekartoffel, aber auch mit Preiselbeeren, Rotkohl, Rosenkohl, Pfifferlingen, Kronsbeeren oder Apfelmus. Auch Heidschnucken-Lammrücken, Heidschnucken-Koteletts und Heidschnucken-Gulasch sollte man probieren! Zu allen Heidschnucken-Gerichte passt ein trockener Spätburgunder.

Kleine Fische ganz groß

Eine weitere regionale Delikatesse ist der „Stint“. Er hat Saison von Ende Februar bis in den April, denn zu dieser Zeit wandert der kleine lachsartige Fisch, der sonst in den Küstengewässern der Nordsee lebt, zur Fortpflanzung in den Unterlauf der Elbe ein.
Früher schwamm der Stint durch das Flüsschen Ilmenau bis hinein nach Lüneburg, wo er dem Lüneburger „Stintmarkt“ seinen Namen gab. Bei der Zubereitung wird der Kopf des Stints für gewöhnlich entfernt, Schwanz und die Gräten können dagegen bleiben, da sie ausgesprochen zart sind. Der Stint wird gebacken oder in Roggenmehl gewendet und in Butter und Speck gebraten. Als Beilage werden Bratkartoffeln, Kartoffelsalat und Apfelmus gereicht. Auch geräuchert oder wie Brathering sauer eingelegt wird der Stint angeboten.

Nu lat die dat smecken: Kartoffeln und Gemüse

Mit den Kartoffeln ist die Heidelandschaft besonders verbunden: Es gibt rote, blaue und violette Heide-Kartoffeln, gekocht, gebraten oder als Salzkartoffel serviert. Die „tolle Knolle“ wird auch als „Gold der Heide“ bezeichnet und ist aus dem Wirtschaftsleben der Lüneburger Heide nicht wegzudenken.
Von zahlreichen Bauernhöfen wird dieses „Gold“ mit dem besonders ursprünglichen Kartoffelgeschmack sackweise am Straßenrand angeboten – wer mit dem Auto kommt, sollte die Gelegenheit nutzen! Das kleine Dorf Hösseringen hat der Heidekartoffel im dortigen „Freilichtmuseum der Lüneburger Heide“ sogar eine ganze Ausstellung gewidmet. Scheuen Sie bei einem Kurzurlaub in der Lüneburger Heide mal rein !

Geht es um Gemüse, so isst man in der Lüneburger Heide oft und gerne Kohl, insbesondere der Grünkohl gehört zur traditionellen Heide-Küche. Die südliche Lüneburger Heide ist dagegen für ihren Spargel bekannt, dessen Saison Mitte April beginnt. Auf den sandigen Böden der Heide wächst das „Königsgemüse“ besonders gut und entwickelt ein ganz besonderes Aroma. Bei den Spargelbauern kann man dann auf „Feldführungen“ alles Wissenswerte rund um den Anbau erfahren, bevor man ihn zusammen mit einem herzhaften Hausmacherschinken verkostet.

Und danach?

Als Dessert empfiehlt sich zum Beispiel die „Welfenspeise“ - eine Süßspeise in zwei Schichten, die aus Eischaum und Weincreme besteht. Die weiß-gelbe Creme verdankt ihren Namen den Farben des Adelsgeschlechtes der Welfen (weiß/gelb) und wird als süße Spezialität in ganz Niedersachsen geschätzt.
Da in der Lüneburger Heide auch noch viel Buchweizen angebaut wird, findet man im Angebot der Bäckereien und der Gastronomie auch noch Buchweizentorte und Buchweizenwaffeln als regionale Besonderheit – unbedingt probieren!

Als Orientierung im gastronomischen Angebot wurde das Signet „Regionale Esskultur“ erschaffen, unter dem Speisen aus der Region in freundlichen Hofläden, urigen Bauernhöfe und gemütlichen Cafés angeboten werden. Meist kann man die Spezialitäten auch gleich erwerben und mitnehmen, um zu Hause noch ein bisschen Erinnerung an die Lüneburger Heide auf den Tisch zu zaubern.

Zwischen Ost- und Nordsee: Auf der Käsestraße Schleswig-Holstein erleben

KäseIm Westen Wind, Watt und Wellen an langen, flachen Sandstränden, im Osten Steilküsten und tief ins Festland einschneidende Buchten: das Land zwischen Ost- und Nordsee kennen wir als Urlaubsland mit hohem Himmel, weiten Horizonten, schwarzbunten Kühen und reet-gedeckten Fischerhäuschen. Nirgends ist der Fisch so frisch wie hier – aber wussten Sie, dass Schleswig-Holstein auch ein Käseland ist?

Eventuell kennt man den Tilsiter Käse als Spezialität der Region, doch ist die Vielfalt der Sorten und Geschmacksrichtungen des aus Kuh-, Ziegen- und Schafsmilch- hergestellten Käses kaum zu überbieten. Auf mehr als 30 Höfen wird „gekäst“, die Tradition reicht in Schleswig Holstein bis ins 16. Jahrhundert zurück und umfasst über 120 Käsesorten, darunter auch seltene Spezialitäten. Zum Beispiel den friesischen Rauchkäse Biikesäis oder den historischen Lederkäse, der schon von Theodor Storm beschrieben wurde: ein leichter, kalorienarmer Magerkäse, der allerdings zwischenzeitlich wegen des bundesdeutschen Vorschriftendschungels aus der Produktion genommen werden musste – nicht für immer, wie es heißt, Gourmets dürfen auf neue Produzenten hoffen!

Eine Antwort auf die Weinstraßen des Südens

Die Idee, eine „Käsestraße“ als kulinarische Themen-Route zu etablieren, entstand 1998 auf dem Käsemarkt “Käse aus dem Norden” im Freilichtmuseum Kiekeberg in Niedersachsen.
Da stellte sich schnell heraus, dass die meisten Käse-Anbieter aus Schleswig-Holstein kamen, deren Betriebe fast alle an den Bundesstraßen 5 und 206 liegen. So wurde die “Käsestraße Schleswig-Holstein” als Antwort auf die Weinstraßen des Südens geboren.

Heute verbindet die Käsestraße alle produzierenden Mitgliedsbetriebe des Vereins und erreicht eine Länge von 500 Kilometern. Wer sie bereist, macht eine Rundreise durch ganz Schleswig-Holstein und kann in den Höfen und Käsereien Rast machen, oft auch in den Hofläden einkaufen. Im Rahmen der „Käsestraße“ finden auch Sonderveranstaltungen statt: Käsemärkte, Tage der offenen Tür und Käseverkostungen für Reisegruppen ab 40 Personen. Käseliebhabern und allen, die es werden wollen, werden zahlreiche Gelegenheiten geboten, alles Wissenswerte über die Käseherstellung und viel Praktisches über Lagerung und Reifung der Käse vor Ort zu erkunden.

Mehr als nur Käse

Entlang der Käsestraße erleben Reisende jedoch weit mehr als kulinarische Genüsse: die wunderschönen Landschaften Schleswig Holsteins sind genau die richtige Umgebung, um zu entspannen und die Seele baumeln zu lassen. Auch kulturell wird einiges geboten: Herrliche Landsitze, stolze Herrenhäuser, Schlösser im Barockstil, die Backsteingotik mit ihren vielen Kirchen, ebenso zahlreiche Museen, die einen Besuch lohnen.

Zum Beispiel Norddeutschlands größtes Freilichtmuseum in Molfsee: auf 60 Hektar Wiese, Gärten, Feldern und Teichen sind über 70 historische Gebäude, Hofanlagen und Mühlen der verschiedenen Landschaften Schleswig-Holsteins mit Mobiliar, Hausrat und Arbeitsgeräten zu besichtigen und vermitteln einen lebendigen Eindruck vom Wohnen und Wirtschaften vergangener Jahrhunderte.
Auf dem Rad empfiehlt sich eine Tour entlang am Nord-Ostsee-Kanal: Die Wasserstraße führt fast auf der ganzen Länge ihrer 99 Kilometer durch herrliche Naturlandschaften. Es gibt keine Steigungen und nur in der Nähe einiger Städte muss man kurzfristig auf Straßen ausweichen – für eine Fahrradtour mit Kindern genau richtig.

Schlussendlich ist Schleswig Holstein auch in Sachen Wellness ganz up to date: das gesunde Klima mit seiner salzhaltigen Luft, die maritime Lage zwischen zwei Meeren und die intakten Naturlandschaften bieten die richtige Umgebung für eine erholsame und regenerierende Auszeit. Zahlreiche Heilbäder und Kurorte, Wellness- und Beautyzentren sorgen für Entspannung und Wohlbefinden, aber auch für den Einstieg in eine gesündere Lebensweise im Sinne ganzheitlicher Medical Wellness.