Zum Frühling in die Südliche Weinstraße

WeinWenn es noch winterlich trüb ist und das Wetter den kalendarischen März einfach ignoriert, bietet es sich an, mal eben in den Frühling zu flüchten. In der südlichen Weinstraße, der lieblichen Landschaft zwischen Neustadt und Bad Bergzabern kann man ihm nämlich bereits recht früh in voller Schönheit begegnen: Zur Saisoneröffnung am 22. März blühen die Mandelbäume in all ihrer Pracht, was man in Vorderweidenthal mit einem Frühlingsfest auch gebührend feiert.

Auch viele Feigen- und Zitronenbäume, Kiwis und Esskastanien zeugen vom milden „Weinklima“, das der südlichen Weinstraße zu traumhaften Frühlingstagen verhilft. Genau richtig für einen Wellness-Urlaub, um den Winter aus den Knochen zu schütteln und neue Kraft zu tanken.
1800 Stunden Sonnenschein, Jahresmitteltemperaturen zwischen neun und zehn Grad Celsius weisen die Gegend als eines des besonders begünstigten Gebiets in Deutschland aus. Auch in den Wintermonaten sinken die Mitteltemperaturen nur selten unter Null. Gleisweiler, schon vor über 100 Jahren geschätzter Kurort, darf von sich behaupten, Deutschlands wärmster Ort zu sein.

Mit dem Rad und per Pedes

Wer eher aktiv reisen will und nicht gerade seine allererste Radtour unternimmt, kann dem Radweg Deutsche Weinstraße folgen. Die Strecke führt von Schweigen-Rechtenbach über Oberotterbach etwas abseits der Deutschen Weinstraße bis nach Bad Bergzabern, wo sich der Petronella-Rhein-Radweg anschließt.
Der 95 Kilometer lange Weinstraßenweg verläuft zu 90 Prozent auf befestigten Wegen, meist abseits der Straße. Auf der Strecke sind einige Höhenmeter zu bewältigen, dafür wird man jedoch mit wunderschönen Ausblicken in die Vorderpfalz und die Rheinebene belohnt.

Kommt man im Frühling und liebt es, auf Schusters Rappen zu wandeln, kann man sich auf den 50 Kilometer langen neuen „Pfälzer Mandelpfad“ begeben, der im März 2008 am Geilweilerhof in Siebeldingen eröffnet wurde. Der Weg führt durch ein Meer aus rosa und weißen Mandelblüten von Maikammer nach Bad Bergzabern: mitten durch Weinlagen wie Maikammer Mandelhöhe oder Birkweiler Mandelberg. Die Tour ist mit einer rosa Mandelblüte auf blauem Grund ausgeschildert und bietet auch zahlreiche, vom Hauptweg abzweigende Rundtouren, die zu einer kürzeren Wanderung einladen.
Die vielen rosa und weil blühenden Mandelbäume wurden vermutlich bereits von den Römern eingeführt. Sie werden hier vor allem wegen ihrer herrlichen Blüten geschätzt, man verwendet sie aber auch zur Herstellung von gebrannten Mandeln, Likören und süßen Leckereien.

Die Weine kennen lernen

Eine gute Gelegenheit, sich mit den Weinen der Region vertraut zu machen, sind die Weintage der Südlichen Weinstrasse, die jährlich am Wochenende nach Fronleichnam im Frank-Loebschen Hauses in Landau stattfinden. Ca. 80 Weingüter präsentieren hier vornehmlich die Weine der vergangenen Lese. In sehr persönlicher Atmosphäre kann man sich ein paar Stunden Zeit nehmen und mit den Winzern diskutieren, aber auch zum Testen die Nase tief ins Glas zu stecken.

Die verschiedenen Gemeinden der Weinstraße veranstalten jeweils eigene Wein-Events, die vor allem die Stärken der Ortslagen heraus stellen. Dabei kommen sie auf recht originelle Ideen: beispielsweise gibt es den Maikammerer Weinmarathon: 24 Stunden lang geht es Mitte März rund um die Uhr um Wein und Kultur, auch noch um vier Uhr früh! Empfehlenswert ist auch das Weinfestival in Rhodt unter Rietburg, die Sigibaldusmesse in Siebeldingen, Kunst & Kultur in Gleisweiler oder die Eschbacher Weintage, die jedes Jahr viele Besucher, Weinkenner und Interessierte anlocken.

Zum Ausspannen ins Wellness-Paradies

In vielen Orten der Weinstraße haben sich Hotels und Kur-Einrichtungen auf den Wellnesstrend eingestellt und bieten alles, was sich Erholung Suchende wünschen. Als „Leuchttürme“ der Weinstraßen-Wellness fungieren große Thermen und SPAs mit zeitgemäßen Sauna-Landschaften wie etwa die Südpfalz-Therme in Bad Bergzabern, die ihr heilendes Wasser aus 450 Meter Tiefe bezieht. 500 Quadratmeter Saunalandschaft erfreuen auch die Besucher des Sport- und Fitnessparks in Herxheim, und die Wasserwelt La Ola in Landau gilt als die größte Wassererlebniswelt der Pfalz. Sie zählt zu den führenden Wellness-Einrichtungen der Bundesrepublik und wurde von Testinstituten zu einem der besten Freizeitbäder in Deutschland gekürt.

Auf www.wellnessurlaub-exklusiv.de können Sie übrigens entspannenden Wellnessurlaub in ganz Deutschland buchen.

Zwischen Ost- und Nordsee: Auf der Käsestraße Schleswig-Holstein erleben

KäseIm Westen Wind, Watt und Wellen an langen, flachen Sandstränden, im Osten Steilküsten und tief ins Festland einschneidende Buchten: das Land zwischen Ost- und Nordsee kennen wir als Urlaubsland mit hohem Himmel, weiten Horizonten, schwarzbunten Kühen und reet-gedeckten Fischerhäuschen. Nirgends ist der Fisch so frisch wie hier – aber wussten Sie, dass Schleswig-Holstein auch ein Käseland ist?

Eventuell kennt man den Tilsiter Käse als Spezialität der Region, doch ist die Vielfalt der Sorten und Geschmacksrichtungen des aus Kuh-, Ziegen- und Schafsmilch- hergestellten Käses kaum zu überbieten. Auf mehr als 30 Höfen wird „gekäst“, die Tradition reicht in Schleswig Holstein bis ins 16. Jahrhundert zurück und umfasst über 120 Käsesorten, darunter auch seltene Spezialitäten. Zum Beispiel den friesischen Rauchkäse Biikesäis oder den historischen Lederkäse, der schon von Theodor Storm beschrieben wurde: ein leichter, kalorienarmer Magerkäse, der allerdings zwischenzeitlich wegen des bundesdeutschen Vorschriftendschungels aus der Produktion genommen werden musste – nicht für immer, wie es heißt, Gourmets dürfen auf neue Produzenten hoffen!

Eine Antwort auf die Weinstraßen des Südens

Die Idee, eine „Käsestraße“ als kulinarische Themen-Route zu etablieren, entstand 1998 auf dem Käsemarkt “Käse aus dem Norden” im Freilichtmuseum Kiekeberg in Niedersachsen.
Da stellte sich schnell heraus, dass die meisten Käse-Anbieter aus Schleswig-Holstein kamen, deren Betriebe fast alle an den Bundesstraßen 5 und 206 liegen. So wurde die “Käsestraße Schleswig-Holstein” als Antwort auf die Weinstraßen des Südens geboren.

Heute verbindet die Käsestraße alle produzierenden Mitgliedsbetriebe des Vereins und erreicht eine Länge von 500 Kilometern. Wer sie bereist, macht eine Rundreise durch ganz Schleswig-Holstein und kann in den Höfen und Käsereien Rast machen, oft auch in den Hofläden einkaufen. Im Rahmen der „Käsestraße“ finden auch Sonderveranstaltungen statt: Käsemärkte, Tage der offenen Tür und Käseverkostungen für Reisegruppen ab 40 Personen. Käseliebhabern und allen, die es werden wollen, werden zahlreiche Gelegenheiten geboten, alles Wissenswerte über die Käseherstellung und viel Praktisches über Lagerung und Reifung der Käse vor Ort zu erkunden.

Mehr als nur Käse

Entlang der Käsestraße erleben Reisende jedoch weit mehr als kulinarische Genüsse: die wunderschönen Landschaften Schleswig Holsteins sind genau die richtige Umgebung, um zu entspannen und die Seele baumeln zu lassen. Auch kulturell wird einiges geboten: Herrliche Landsitze, stolze Herrenhäuser, Schlösser im Barockstil, die Backsteingotik mit ihren vielen Kirchen, ebenso zahlreiche Museen, die einen Besuch lohnen.

Zum Beispiel Norddeutschlands größtes Freilichtmuseum in Molfsee: auf 60 Hektar Wiese, Gärten, Feldern und Teichen sind über 70 historische Gebäude, Hofanlagen und Mühlen der verschiedenen Landschaften Schleswig-Holsteins mit Mobiliar, Hausrat und Arbeitsgeräten zu besichtigen und vermitteln einen lebendigen Eindruck vom Wohnen und Wirtschaften vergangener Jahrhunderte.
Auf dem Rad empfiehlt sich eine Tour entlang am Nord-Ostsee-Kanal: Die Wasserstraße führt fast auf der ganzen Länge ihrer 99 Kilometer durch herrliche Naturlandschaften. Es gibt keine Steigungen und nur in der Nähe einiger Städte muss man kurzfristig auf Straßen ausweichen – für eine Fahrradtour mit Kindern genau richtig.

Schlussendlich ist Schleswig Holstein auch in Sachen Wellness ganz up to date: das gesunde Klima mit seiner salzhaltigen Luft, die maritime Lage zwischen zwei Meeren und die intakten Naturlandschaften bieten die richtige Umgebung für eine erholsame und regenerierende Auszeit. Zahlreiche Heilbäder und Kurorte, Wellness- und Beautyzentren sorgen für Entspannung und Wohlbefinden, aber auch für den Einstieg in eine gesündere Lebensweise im Sinne ganzheitlicher Medical Wellness.

Kulinarische Reisewege: Die Moselweinstraße

MoselMir ihren insgesamt 545 Kilometern Länge ist die Mosel der größte Nebenfluss des Rheins. Und gleich hinter der französischen Grenze im attraktiven Weinort Perl beginnt die „Moselweinstraße“.
Über 250 Kilometern schlängelt sie sich entlang des Flusslaufes bis hin zur Mündung am Deutschen Eck in Koblenz und erschließt Besuchern das in fünf Bereiche unterteilte Weinanbaugebiet: Obermosel, Saar, Ruwer, Mittelmosel und Untermosel.

Die Route verbindet viele kleine Winzerdörfer und Städte wie Nennig über Trier, Longuich, Bernkastel-Kues, Traben-Trarbach, Zell, Cochem, Treis-Karden und das schon erwähnte Koblenz. Wer der Reiseroute folgt, passiert berühmte Weinlagen mit klingenden Namen, erfährt viel Kulturgeschichtliches über den Weinbau und findet überall Gelegenheiten zur Rast in gemütlichen Lokalen, Weinprobierkellern und Winzerstuben. Willkommen zu Ihrer Reise an die Mosel !

WeinAlte Weinkultur und beeindruckende Landschaften

Das Landschaftsbild der Mosel, das sich den Reisenden der Moselweinstraße erschließt, ist geprägt von den angrenzenden Weinbergen. Besonders eindrucksvoll zeigen sich die Hanglagen an der Mittelmosel, wo zwischen Ediger-Eller und Bremm an bis zu 65 Grad steilen Schieferhängen vor allem Riesling angebaut wird. Hier wachsen einzigartige Weine, die von vielschichtiger Mineralität geprägt sind.
Die junge Winzergeneration der Mosel-Weinbauern nimmt länger schon Abstand von der Massenproduktion früherer Tage und konzentriert sich auf die Herstellung individueller Spitzengewächse des Rieslings, der ein weltweit einzigartiges Qualitätspotential besitzt und mittlerweile auch mit zunehmendem Erfolg unter der „Dachmarke Mosel“ vermarktet wird.

Doch nicht der Wein alleine zieht Reisende ins Moselland: Die einzigartige Mäanderlandschaft der tief in den Fels eingegrabenen Mosel ist eine Jahrtausend alte Kulturlandschaft mit vielen Bau- und Kunstdenkmälern bis zurück in die Römerzeit. Prachtvolle Monumentalbauten wie die Porta Nigra in Trier, rekonstruierte römische Höfe, Villen und Kelteranlagen geben Einblick in die Geschichte: zum Teil wird noch heute der Wein nach alter, römischer Art gekeltert.

Zu Fuß und mit dem Fahrrad

Wer zu Fuß oder auf dem Fahrrad die Moselweinstraße bereist, findet gut ausgebaute Radwegenetze und Wanderwege, auf denen sich die Naturschönheiten und historischen Sehenswürdigkeiten des Mosellands auf angenehm „entschleunigte“ Art erschließen. Alte Lein- oder Treidelpfade der Römer werden heute zusammen mit alten Kreuz- und Pilgerwegen als stimmungsvolle Wander- und Fahrradrouten genutzt. So führt der Mosel-Radwanderweg auf über 270 km Länge von Thionville (Frankreich), der Obermosel und dem Saarburger Land bis nach Koblenz. Auf dem Moselhöhenweg kommen Wanderfreunde auf ihre Kosten, denn auf insgesamt 390 Kilometern genießt man immer neue herrliche Ausblicke auf das Moseltal und wandert weitgehend auf naturbelassenen Wegen, die immer auch Abzweige zum Abstieg in die Winzerorte bieten.
Wer in den Weinorten übernachten möchte, findet auf www.mosel-pensionen-hotels.de preiswerte Pensionen, Hotels und Ferienwohnungen. Außerdem bietet die Website aktuelle Infos und Freizeitangebote für einen erlebnisreichen Mosel Urlaub.

Stationen auf der Moselweinstraße

Ein paar besonders besichtigenswerte Stationen der Moselweinstraße seien hier kurz gelistet – ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

Trier: In der ältesten Stadt Deutschlands laden viele Sehenswürdigkeiten zu einer längeren Pause ein, so die berühmten Römerbauten Porta Nigra, die Kaiserthermen und das Amphitheater.

Bernkastel-Kues: Bis zu fünf Stockwerke hohe Fachwerkhäuser rund um den Marktplatz und in den angrenzenden Gassen bewahren den mittelalterlichen Charakter des Ortes. Die hier zu verkostenden Weinlagen “Bernkasteler Badstube”, der “Bernkasteler Doctor”, die “Wehlener Sonnenuhr” oder der “Kueser Kardinalsberg“ lassen Kennern das Wasser im Mund zusammenlaufen!

Traben-Trarbach: Ein Doppel-Städtchen links und rechts der Mosel voller Flair und Charme. Faszinierender Baukunst mit architektonischen Kostbarkeiten aus der Zeit des Jugendstils und der “Belle Epoque” machen den Aufenthalt zu einem besonders romantischen Mosel-Erlebnis. Umgeben von atemberaubenden Schiefersteillagen bietet das Städtchen auf der „Traben-Trarbacher Riesling-Route“ auch viel Informatives rund um den Rebensaft.

Bremm: Oberhalb des Winzerdorfes führt ein Wanderweg durch die Weinberge zum “Bremmer Calmont”, dem mit 72 Prozent Steigung steilsten Weinberg Europas. Der Ausblick vom bewaldeten Gipfel ist faszinierend: im Tal liegt Bremm, daneben die Klosterruine Stuben, umsäumt von flachen Rebfeldern - und dazwischen zwängt sich der Fluss durch die engste Moselschleife.

Kulinarische Reisewege: die Allgäuer Käseroute

MoselSind wir in einem vorangegangenen Beitrag den „Bierstraßen im Doppelpack“ gefolgt, so zieht es uns in diesem Artikel auf die „Allgäuer Käseroute“. Wer ans Allgäu denkt, sieht Bilder von glücklichen Kühen auf satten Weiden, liebliche Hügel, malerische Täler und am Horizont die schroffen Gipfel der Alpen. Und was die kulinarischen Genüsse dieser idyllischen Landschaft angeht, denkt man zuvorderst an den Allgäuer Käse, der weit über die Landesgrenzen hinaus gerne genossen wird.
Allgäu-Tipps: Wellness im Allgäu, Urlaub in Hotels im Allgäu

Kleine Geschichte des Allgäuer Käses

KäseSchon in der Römerzeit betrieben die Kelten im Allgäu Alpwirtschaft und verkauften ihren mageren Alpenkäse auch an römische Händler. Der Gelehrte Plinius kannte bereits 20 verschiedene „rätische Käsesorten“. Im 5. Jahrhundert wanderten dann die Alemannen ins Allgäu ein und dehnten die Alpwirtschaft durch Rodungen noch weiter aus. In den folgenden Jahrhunderten reduzierte sich die Käserei-Tradition dann wieder auf die Selbstversorgung, denn die Alpenbauern konzentrierten sich zunehmend auf die Rinderzucht und den Flachsanbau für die Webereien.
Als dann Baumwolle den Flachs verdrängte, verloren viele Allgäuer ihr bescheidenes, aber ausreichendes Einkommen und das Allgäu erlebte karge Zeiten. Findige Allgäuer Händler beobachteten dann in der Schweiz, wie dort Gülle als Dünger auf die Weiden ausgebracht wurde. Das ließ das Gras besser wachsen und die Kühe gaben mehr Milch, die die Schweizer zu wohlschmeckendem Käse verarbeiteten – ein Wissen, das die Allgäuer gerne von den Schweizern übernahmen, einschließlich des KnowHows, wie man große fette Rundkäse herstellt. Seitdem gibt es den „Allgäuer Emmentaler“, doch sind mittlerweile auch viele andere Sorten hinzu gekommen – etwa Limburger, Romadour, Bergkäse und Weißlacker.
Übrigens - immer empfehlenswert ist ein Käse Fondue, natürlich mit einem richtigen Käse Fondue Set !

KäserouteDie Käse-Route

Von Kempten kommend, befährt man die Käse-Route ab Waltenhofen, wo die Straße vorbei am Niedersonthofener See nach Diepolz führt. Dort zeigt das Allgäuer Bergbauern-Museum anschaulich das Leben und Wirtschaften in Steillagen, wo der Winter oft über sechs Monate anhält. Ein Bauernhof und eine Sennerei sind „lebender“ Bestandteil des Freilichtmuseums, in dem man Allgäuer Käsesorten auch ausgiebig verkosten kann.

In der Bergkäserei Diepholz wird seit 1896 Emmentaler und Bergkäse hergestellt – und zwar aus der Milch der umliegende Weiden, die ganz ohne Chemie auskommen. Zur Winterzeit werden die Kühe mit dem Wiesenheu gefüttert. Vergorenes Futter (Silage), Mais und Soja wird nicht beigegeben, das dies den Milchgeschmack (und damit auch den des Käses) verändern würde.

Die Route führt nun weiter nach Immenstadt, wo Wanderfreude vielleicht Lust haben, eine „Burgenwanderung“ zwischen den Burgruinen Laubenbergerstein, Rothenfels, Rauhlaubenberg und Werdenstein einzuschieben. Vorbei am Alpsee geht es weiter durchs Konstanzer Tal, sodann über das Schrothheilbad Oberstaufen und den Ort Stiefenhofen nach Grünenbach. In der Sennerei Grünenbach kann man zuschauen, wie aus Rohmilch Alp- und Bauernkäse entsteht, aber auch einen Abstecher zum drei Kilometer langen „Eistobel“ machen: eine Schlucht, deren sieben tosende Wasserfälle im Winter zu bizarren Eiswänden erstarren.

Ein paar Kilometer weiter Richtung Norden wartet in Isny die ökologische „Käsküche“ auf Besucher und eine gemütliche Altstadt mit regionaler Gastronomie lädt zu einem Bummel ein. Durch eine interessante Seen- und Moorlandschaft gelangt man nach Eglofs, wo das Westallgäu mit seinen sanften Hügeln und Streuobstwiesen beginnt. Kurz vor Wangen führt die Route dann weiter über Deuchelried nach Zurwies, wo eine weitere ökologische Käserei besichtigt werden kann. Diesmal ist es eine „Weichkäserei“, wo man anschaulich die Unterschiede zur Hartkäserei erläutert bekommt.
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Zu guter Letzt erreicht der Reisende Wangen, ein Ort mit malerischen Gassen, Brunnen und Plätzen, der insbesondere Mittwochs einen Besuch wert ist: Am Markttag ist die historische Altstadt besonders lebendig und man hat die Gelegenheit, die Käse-Angebote der verschiedenen Sennereien aus der Gegend miteinander zu vergleichen.

Käse- und Allgäuliebhaber müssen sich nicht auf die hier kurz skizzierte Strecke beschränken: Die „Käse-Route“ umfasst mehrere Varianten und überall findet man Gelegenheit, den Allgäuer Käse in seiner Vielfalt kennen zu lernen und lehrreiche Blicke in ökologische und konventionelle Sennereien zu werfen.
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Kulinarische Reisewege: Bierstraße im Doppelpack

BayernDeutschland wird als Reiseziel immer beliebter und damit wächst auch das Angebot sehr spezieller touristischer Ziele:
Kulinarische Reisewege sind oft frühere Handelsrouten, auf denen Waren wie Salz oder Bier transportiert wurden. In anderen Fällen sind es touristische Themenwege, die eigens für bestimmte Spezialitäten eines Landstrichs konzipiert wurden.

Die Bayerische Bierstraße

Zum Beispiel rund um das Bier: Die Bayerische Bierstraße verläuft von der Stadt Ingolstadt ausgehend bisher durch die Landkreise Neuburg-Schrobenhausen, Pfaffenhofen an der Ilm und Kelheim.

HopfenSie führt durch das weltgrößte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet Hallertau, wo im Jahr 2005 über 85 Prozent des deutschen Hopfens erzeugt wurde. Es wundert nicht, dass die Bundesstraße 301 auch den Beinamen „deutsche Hopfenstraße“ führt, doch allein die Bierstraße ist es, auf der dem Gast viel Interessantes rund ums Bier erfährt, das in Bayern bekanntermaßen zu den Lebensmitteln zählt.

Die Zusammensetzung des Bayerischen Bieres ist bis heute durch das wohl älteste Lebensmittelgesetz der Welt geregelt. Das Bayerische Reinheitsgebot für Bier wurde im Jahr 1516 in Ingolstadt erlassen, von wo aus die „Bierstraße“ in verschiedenen Varianten z.B. nach Wolznach führt, wo das „Deutsche Hopfenmuseum“ auf einer Fläche von 1000 m² Bilder, Schriftdokumente, Werkzeuge und Geräte des Hopfenanbaus vom 16. bis 19 Jh. ausstellt.
Besucher erfahren hier auch, warum die Erfindung des süffigen Getränkes den Frauen zu verdanken ist und dass früher Wein und nicht Bier bayerisches Nationalgetränk war.
Weiter geht es auf der Bierstraße nach Neuburg an der Donau, wo man im historischen Stadtschloss „Kultur tanken“ kann. An den Schrobenhausener Spargelfeldern vorbei führt die Straße Richtung Altmühltal, dem größten Naturpark Deutschlands. Hier lässt sich im Brauerei-Museum, im Felsenkeller-Labyrinth in Beilngries am Fuße des Hirschbergs, auf die Braukultur bis ins Jahre 1450 zurückblicken. Oder man zweigt nach Kehlheim ab, wo man das Bierbrauen erlernen kann.
Die Bayrische Bierstraße ist mit dem Auto, zu Fuß oder mit dem Rad zu bereisen.
Die Radwanderkarte “Bayerische Bierstraße“ präsentiert fünf verschiedene Radtouren durch das Herz Bayerns, die nicht nur Bierfreunden gefallen. Eine der Touren führt von Oberammergau über Ettal, Bad Tölz (Hotel in Bad Tölz) und München nach Ingolstadt. Station machen sollte man auf jeden Fall auch in Kloster Ettal, wo die Benediktiner Mönche seit vier Jahrhunderten Bier brauen.

Die Aischgründer Bierstrasse

Eine weitere, nämlich die Aischgründer Bierstraße widmet sich der Fränkischen Bierkultur. Franken ist immerhin das Land mit der höchsten Brauereidichte der Welt, hat eine eigene „Bierstraße“ also mehr als verdient.

BrauereiIm Aischgrund, der sich im Steigerwald zwischen Bamberg und Rothenburg o.d.Tauber erstreckt, blickt man auf eine lange Brautradition zurück, denn hier wird bereits seit 1639 nach dem Deutschen Reinheitsgebot Bier gebraut. Die Aischgründer Bierstraße verläuft auf rund 50 Kilometern zwischen Bad Windsheim und Uehlfeld.
Entlang der Strecke laden acht Brauereien und zahlreiche typisch fränkische Gasthäuser zum Verweilen ein. Jede der acht fränkischen Familienbrauereien hat ihre besondere Spezialität und das Bier einen entsprechend individuellen Geschmack. Man kann also regelrecht auf geschmackliche Entdeckungsreise gehen.
Im Bad Windsheimer Fränkischen Freilandmuseum mit seinem historischem Kommunbrauhaus wird zudem wöchentlich „Museumsbier“ gebraut, doch ist auch die schöne Altstadt einen Abstecher wert. Wellness-Freunde finden in der Franken-Therme Gelegenheit, ausführlich zu entspannen und die vielfältigen Wellness- und Beauty-Angebote der modernen Anlage zu nutzen (Tip: Wellness in Bayern)

Neben vielen kulturellen Sehenswürdigkeiten wie Burgen, Schlösser, Kirchen und Museen auf der gesamten Strecke, sollte man auch das einmal im Jahr in Neustadt an der Aisch stattfindende „Aischgründer Bierfest“ nicht verpassen. Im Rahmen von Bierseminaren kann man dort auch den Titel „Dr. Bierologis causa“ erwerben. Für jeden Absolventen gibt es eine Urkunde und einen original “Aischgründer-Bierstraßen-Krug”, der mittlerweile einen gewissen Sammlerwert haben soll. Denn ohne Anstrengung ist er nicht zu bekommen – allzu bierernst sollte man den Doktortitel aber auch nicht nehmen!