Bier, eine Spezialität aus bayrischen Klöstern

BayernDeutsches Bier ist einzigartig in der Welt, seine Geschichte, seine Tradition und vor allem die Sortenvielfalt sind faszinierend. Und egal ob es sich um ober- oder untergärige Biere handelt, um Pils, Alt-, Weizen- oder Schwarzbiere: alle werden streng nach dem Reinheitsgebot hergestellt, das 1516 in Bayern erlassen und später für ganz Deutschland übernommen wurde.

Bier gebraut wurde natürlich schon wesentlich länger. Die ältesten Brauereien Deutschlands waren die Klosterbrauereien, die bereits vor über 1300 Jahren mit der Produktion des köstlichen Hopfengetränks begannen.
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Früher ein Fastengetränk

Früher lebten die Mönche in den Klostern nach strengen Regeln, was insbesondere während der Fastenzeit, in der es ihnen ja nicht erlaubt war, etwas zu essen, sehr hart sein konnte. Irgendwann erkannten sie, dass Bier gut gegen den Hunger war, denn der Genuss von Getränken war schließlich erlaubt. Aus dieser Erkenntnis entstand die Idee, mit dem Bierbrauen zu beginnen, um sich auf die Art bei Kräften zu halten. Seither wird in vielen Klöstern das sogenannte Klosterbier gebraut.

Hierbei stand vor allem das Starkbier – auch Bockbier genannt – im Vordergrund des Interesses, das sich durch einen Alkoholgehalt von um die 10% auszeichnet. Bei der Herstellung wird dem Bier das Wasser entzogen, sodass dieser für ein Bier ausgesprochen hohe Alkoholgehalt erreicht werden kann, ohne gegen das Reinheitsgebot zu verstoßen.

Heute eine bayrische Spezialität

Für die Mönche erwies sich das Bierbrauen schnell als ein lukrativer Wirtschaftszweig. Schon bald versorgten viele Klöster nicht nur sich selbst, sondern auch die umliegenden Klöster mit ihrem selbstgebrauten Bier, einige Klöster setzten sogar ganz auf die Bierproduktion.

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Innerhalb kurzer Zeit entstanden mächtige Klosterbrauereien, zum Beispiel im Kloster Weihenstephan in der Nähe von München oder im Kloster St. Columban am Bodensee. Dort hatte die gesamte Anlage im Jahr 1000 n. Chr. einen Umfang von zirka 40 Gebäuden, darunter befanden sich allein drei verschiedene Brauhäuser. Als dieses Kloster geschlossen wurde bedeutete das auch das Ende für die Brauereianlagen. Die Klosterbrauerei Weihenstephan dagegen wurde nach Auflösung des Klosters privatisiert.
Inzwischen befindet sich dort die Fakultät für Brauwesen der Münchener Universität.

Kloster AndechsHeutzutage gibt es in Deutschland noch acht echte Klosterbrauereien, die bekanntesten befinden sich in Andechs am Ammersee und Ettal in Oberammergau.
Doch auch die Klosterbrauerei Weißenohe in der fränkischen Schweiz und das Kreuzbergbier aus dem Kloster Kreuzberg an der Rhön können sich durchaus sehen lassen.

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Gutes Bier auf dem Prüfstand

Der wichtigste Qualitätstest für Bier ist die Bierprobe, auch Bierbeschau genannt. Hierbei handelt es sich um eine Qualitätsprüfung, die ganz ähnlich verläuft wie eine Weinprobe. Geprüft werden sowohl der Geruch, als auch der Geschmack des Bieres. Außerdem handelt es sich bei einer Bierprobe natürlich um ein wichtiges Instrument zur Kontrolle der Einhaltung des Reinheitsgebotes.
Hinzu kommen heute selbstverständlich chemische Analysen, die mithilfe von Computern durchgeführt werden.

Früher dagegen gab es andere, mitunter recht skurril anmutende Proben. Im15 und 16. Jahrhundert etwa stellte die sogenannte Lederhose einen solchen Test dar. Dafür wurde eine Bierbank aus Eichenholz verwandt, die von dem Brauer mit frischem Bier begossen wurde.
Anschließend setzten sich zwei oder drei Männer in Lederhosen auf diese Bank und blieben für ein paar Stunden darauf sitzen, während der langen Wartezeit wurden die Männer großzügig mit schmackhaftem Essen und köstlichen Getränken versorgt.

Wenn das Bier dann von der Bank in die Lederhosen eingezogen und eingetrocknet war, standen alle Männer gleichzeitig auf. Das Ergebnis dieser Bierprobe wurde als eindeutig positiv eingeschätzt, wenn die Holzbank für eine Weile an den Lederhosenböden der Männer festklebte. Nur dann hatte der Brauer ausreichend Malz verwandt, nur dann konnte man davon ausgehen, dass ihm ein rechter Sud geglückt war.

Kulinarische Reisewege: die Allgäuer Käseroute

MoselSind wir in einem vorangegangenen Beitrag den „Bierstraßen im Doppelpack“ gefolgt, so zieht es uns in diesem Artikel auf die „Allgäuer Käseroute“. Wer ans Allgäu denkt, sieht Bilder von glücklichen Kühen auf satten Weiden, liebliche Hügel, malerische Täler und am Horizont die schroffen Gipfel der Alpen. Und was die kulinarischen Genüsse dieser idyllischen Landschaft angeht, denkt man zuvorderst an den Allgäuer Käse, der weit über die Landesgrenzen hinaus gerne genossen wird.
Allgäu-Tipps: Wellness im Allgäu, Urlaub in Hotels im Allgäu

Kleine Geschichte des Allgäuer Käses

KäseSchon in der Römerzeit betrieben die Kelten im Allgäu Alpwirtschaft und verkauften ihren mageren Alpenkäse auch an römische Händler. Der Gelehrte Plinius kannte bereits 20 verschiedene „rätische Käsesorten“. Im 5. Jahrhundert wanderten dann die Alemannen ins Allgäu ein und dehnten die Alpwirtschaft durch Rodungen noch weiter aus. In den folgenden Jahrhunderten reduzierte sich die Käserei-Tradition dann wieder auf die Selbstversorgung, denn die Alpenbauern konzentrierten sich zunehmend auf die Rinderzucht und den Flachsanbau für die Webereien.
Als dann Baumwolle den Flachs verdrängte, verloren viele Allgäuer ihr bescheidenes, aber ausreichendes Einkommen und das Allgäu erlebte karge Zeiten. Findige Allgäuer Händler beobachteten dann in der Schweiz, wie dort Gülle als Dünger auf die Weiden ausgebracht wurde. Das ließ das Gras besser wachsen und die Kühe gaben mehr Milch, die die Schweizer zu wohlschmeckendem Käse verarbeiteten – ein Wissen, das die Allgäuer gerne von den Schweizern übernahmen, einschließlich des KnowHows, wie man große fette Rundkäse herstellt. Seitdem gibt es den „Allgäuer Emmentaler“, doch sind mittlerweile auch viele andere Sorten hinzu gekommen – etwa Limburger, Romadour, Bergkäse und Weißlacker.
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KäserouteDie Käse-Route

Von Kempten kommend, befährt man die Käse-Route ab Waltenhofen, wo die Straße vorbei am Niedersonthofener See nach Diepolz führt. Dort zeigt das Allgäuer Bergbauern-Museum anschaulich das Leben und Wirtschaften in Steillagen, wo der Winter oft über sechs Monate anhält. Ein Bauernhof und eine Sennerei sind „lebender“ Bestandteil des Freilichtmuseums, in dem man Allgäuer Käsesorten auch ausgiebig verkosten kann.

In der Bergkäserei Diepholz wird seit 1896 Emmentaler und Bergkäse hergestellt – und zwar aus der Milch der umliegende Weiden, die ganz ohne Chemie auskommen. Zur Winterzeit werden die Kühe mit dem Wiesenheu gefüttert. Vergorenes Futter (Silage), Mais und Soja wird nicht beigegeben, das dies den Milchgeschmack (und damit auch den des Käses) verändern würde.

Die Route führt nun weiter nach Immenstadt, wo Wanderfreude vielleicht Lust haben, eine „Burgenwanderung“ zwischen den Burgruinen Laubenbergerstein, Rothenfels, Rauhlaubenberg und Werdenstein einzuschieben. Vorbei am Alpsee geht es weiter durchs Konstanzer Tal, sodann über das Schrothheilbad Oberstaufen und den Ort Stiefenhofen nach Grünenbach. In der Sennerei Grünenbach kann man zuschauen, wie aus Rohmilch Alp- und Bauernkäse entsteht, aber auch einen Abstecher zum drei Kilometer langen „Eistobel“ machen: eine Schlucht, deren sieben tosende Wasserfälle im Winter zu bizarren Eiswänden erstarren.

Ein paar Kilometer weiter Richtung Norden wartet in Isny die ökologische „Käsküche“ auf Besucher und eine gemütliche Altstadt mit regionaler Gastronomie lädt zu einem Bummel ein. Durch eine interessante Seen- und Moorlandschaft gelangt man nach Eglofs, wo das Westallgäu mit seinen sanften Hügeln und Streuobstwiesen beginnt. Kurz vor Wangen führt die Route dann weiter über Deuchelried nach Zurwies, wo eine weitere ökologische Käserei besichtigt werden kann. Diesmal ist es eine „Weichkäserei“, wo man anschaulich die Unterschiede zur Hartkäserei erläutert bekommt.
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Zu guter Letzt erreicht der Reisende Wangen, ein Ort mit malerischen Gassen, Brunnen und Plätzen, der insbesondere Mittwochs einen Besuch wert ist: Am Markttag ist die historische Altstadt besonders lebendig und man hat die Gelegenheit, die Käse-Angebote der verschiedenen Sennereien aus der Gegend miteinander zu vergleichen.

Käse- und Allgäuliebhaber müssen sich nicht auf die hier kurz skizzierte Strecke beschränken: Die „Käse-Route“ umfasst mehrere Varianten und überall findet man Gelegenheit, den Allgäuer Käse in seiner Vielfalt kennen zu lernen und lehrreiche Blicke in ökologische und konventionelle Sennereien zu werfen.
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Kulinarische Reisewege: Bierstraße im Doppelpack

BayernDeutschland wird als Reiseziel immer beliebter und damit wächst auch das Angebot sehr spezieller touristischer Ziele:
Kulinarische Reisewege sind oft frühere Handelsrouten, auf denen Waren wie Salz oder Bier transportiert wurden. In anderen Fällen sind es touristische Themenwege, die eigens für bestimmte Spezialitäten eines Landstrichs konzipiert wurden.

Die Bayerische Bierstraße

Zum Beispiel rund um das Bier: Die Bayerische Bierstraße verläuft von der Stadt Ingolstadt ausgehend bisher durch die Landkreise Neuburg-Schrobenhausen, Pfaffenhofen an der Ilm und Kelheim.

HopfenSie führt durch das weltgrößte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet Hallertau, wo im Jahr 2005 über 85 Prozent des deutschen Hopfens erzeugt wurde. Es wundert nicht, dass die Bundesstraße 301 auch den Beinamen „deutsche Hopfenstraße“ führt, doch allein die Bierstraße ist es, auf der dem Gast viel Interessantes rund ums Bier erfährt, das in Bayern bekanntermaßen zu den Lebensmitteln zählt.

Die Zusammensetzung des Bayerischen Bieres ist bis heute durch das wohl älteste Lebensmittelgesetz der Welt geregelt. Das Bayerische Reinheitsgebot für Bier wurde im Jahr 1516 in Ingolstadt erlassen, von wo aus die „Bierstraße“ in verschiedenen Varianten z.B. nach Wolznach führt, wo das „Deutsche Hopfenmuseum“ auf einer Fläche von 1000 m² Bilder, Schriftdokumente, Werkzeuge und Geräte des Hopfenanbaus vom 16. bis 19 Jh. ausstellt.
Besucher erfahren hier auch, warum die Erfindung des süffigen Getränkes den Frauen zu verdanken ist und dass früher Wein und nicht Bier bayerisches Nationalgetränk war.
Weiter geht es auf der Bierstraße nach Neuburg an der Donau, wo man im historischen Stadtschloss „Kultur tanken“ kann. An den Schrobenhausener Spargelfeldern vorbei führt die Straße Richtung Altmühltal, dem größten Naturpark Deutschlands. Hier lässt sich im Brauerei-Museum, im Felsenkeller-Labyrinth in Beilngries am Fuße des Hirschbergs, auf die Braukultur bis ins Jahre 1450 zurückblicken. Oder man zweigt nach Kehlheim ab, wo man das Bierbrauen erlernen kann.
Die Bayrische Bierstraße ist mit dem Auto, zu Fuß oder mit dem Rad zu bereisen.
Die Radwanderkarte “Bayerische Bierstraße“ präsentiert fünf verschiedene Radtouren durch das Herz Bayerns, die nicht nur Bierfreunden gefallen. Eine der Touren führt von Oberammergau über Ettal, Bad Tölz (Hotel in Bad Tölz) und München nach Ingolstadt. Station machen sollte man auf jeden Fall auch in Kloster Ettal, wo die Benediktiner Mönche seit vier Jahrhunderten Bier brauen.

Die Aischgründer Bierstrasse

Eine weitere, nämlich die Aischgründer Bierstraße widmet sich der Fränkischen Bierkultur. Franken ist immerhin das Land mit der höchsten Brauereidichte der Welt, hat eine eigene „Bierstraße“ also mehr als verdient.

BrauereiIm Aischgrund, der sich im Steigerwald zwischen Bamberg und Rothenburg o.d.Tauber erstreckt, blickt man auf eine lange Brautradition zurück, denn hier wird bereits seit 1639 nach dem Deutschen Reinheitsgebot Bier gebraut. Die Aischgründer Bierstraße verläuft auf rund 50 Kilometern zwischen Bad Windsheim und Uehlfeld.
Entlang der Strecke laden acht Brauereien und zahlreiche typisch fränkische Gasthäuser zum Verweilen ein. Jede der acht fränkischen Familienbrauereien hat ihre besondere Spezialität und das Bier einen entsprechend individuellen Geschmack. Man kann also regelrecht auf geschmackliche Entdeckungsreise gehen.
Im Bad Windsheimer Fränkischen Freilandmuseum mit seinem historischem Kommunbrauhaus wird zudem wöchentlich „Museumsbier“ gebraut, doch ist auch die schöne Altstadt einen Abstecher wert. Wellness-Freunde finden in der Franken-Therme Gelegenheit, ausführlich zu entspannen und die vielfältigen Wellness- und Beauty-Angebote der modernen Anlage zu nutzen (Tip: Wellness in Bayern)

Neben vielen kulturellen Sehenswürdigkeiten wie Burgen, Schlösser, Kirchen und Museen auf der gesamten Strecke, sollte man auch das einmal im Jahr in Neustadt an der Aisch stattfindende „Aischgründer Bierfest“ nicht verpassen. Im Rahmen von Bierseminaren kann man dort auch den Titel „Dr. Bierologis causa“ erwerben. Für jeden Absolventen gibt es eine Urkunde und einen original “Aischgründer-Bierstraßen-Krug”, der mittlerweile einen gewissen Sammlerwert haben soll. Denn ohne Anstrengung ist er nicht zu bekommen – allzu bierernst sollte man den Doktortitel aber auch nicht nehmen!

Bayern kulinarisch: Deftiges und Kräftiges

Der Freistaat Bayern ist das flächengrößte Bundesland und umfasst mehrere beliebte Urlaubslandschaften: die Bayrischen Alpen, das Alpenvorland, Oberbayern mit seinen großen Seen, das Ostbayrische Mittelgebirge, sowie die Schwäbische und Fränkische Alb.
Die bayrische Küche weißt dem entsprechend regionale Unterschiede auf und ist auch stark verwandt mit den Küchen der Nachbarregionen, besonders mit Österreich, Schwaben und Böhmen (Tschechei).
Es wundert also nicht, dass das Essen in Bayern ganz allgemein recht kalorienreich und rustikal daher kommt. Schweinefleisch, Mehlspeisen, Soßen, Knödel und Kraut sind typisch für die Region.

Schweinshaxn, Schweinsbraten und Saure Lüngerl

BayernFangen wir mit den Fleischgerichten an: Die Schweinshaxn ist ein ganzer Schenkel vom Schwein mit Knochen und Haut, der gerne mit Semmel- oder Kartoffelknödel und Sauerkraut serviert wird. Wem das noch nicht fett genug ist, der bestellt eine Surhaxn. Schweinsbraten, Kalbshaxe, Spanferkel und Schäufele (Schweineschulter) sind ebenfalls beliebte, deftige Hauptgerichte.

Ähnlich wie in Schwaben und Österreich haben auch in Bayern Innereien einen Platz auf der Speisekarte, z.B. saure Lüngerl, Kalbsnieren, gebackener Kalbskopf und saure Kutteln. Bei letzteren handelt es sich um aus dem Rindermagen geschnittene Fleischstreifen, die für Einsteiger ein wenig gewöhnungsbedürftig wirken - probieren lohnt auf jeden Fall!
Als Beilagen zu den Fleischgerichten werden Semmelknödel, Kartoffelknödel, einfache Semmeln und Bretzeln („Brezn“), aber auch schwäbische Spätzle gereicht.
Sauerkraut spielt ebenfalls eine wichtige Rolle und als wichtigster Salat gilt der Krautsalat mit Speck, worin sich ein weiteres mal die bayrische Vorliebe fürs Deftige zeigt.

Imbisse und „Brotzeit“

Die wohl bekannteste Spezialität aus München ist die im Jahr 1857 erfundene Weißwurst. Sie wird traditionell frühmorgens hergestellt und als spätes Frühstück oder „Brotzeit“ auf Märkten und in Wirtshäusern mit süßem Senf, Brezel und Weißbier verzehrt.

WeisswurstEs handelt sich dabei um eine helle, nicht gepökelte Brühwurst aus feingemahlenem Kalbfleisch, Schweinerückenspeck und Gewürzen.
Fleischpflanzerl heißt die bayrische Variante der Boulette bzw. Frikadelle, die entweder mit Brötchen oder Kartoffelsalat verzehrt wird. Sehr beliebt als Zwischenmahlzeit ist auch der Leberkäs in einer Semmel, der in Bayern oft besonders gut schmeckt, weil er mit frisch gebackenen Leberkäse zubereitet wird. Der besteht aus Rindfleisch, nicht etwa aus Leber oder Käse, wie der Begriff eigentlich vermuten lässt.

Eine weitere bayrische Spezialität zur Brotzeit ist der „Obatzte“, auch Obatzda oder Obazda („Angebatzter, Angedrückter) genannt. Dabei handelt es sich um eine pikante Käsecreme, die ursprünglich aus Käseresten bestand, die mittels Gewürzen und Butter wieder schmackhaft gemacht wurden.
Heutzutage besteht Obatzter aus reifem Camembert und schaumig gerührter Butter, fein gehackten Zwiebeln, Gewürzen und etwas Weißbier. Kräftigere Varianten bestehen aus Limburger oder Romadur, mildere Versionen enthalten auch Quark oder Frischkäse.

Der Nachtisch: Süß und gehaltvoll

Bei den Süß- und Nachspeisen zeigt sich der Einfluss benachbarter Küchentraditionen besonders stark: der beliebte Kaiserschmarrn, ein süßes Gericht aus auseinander gerupftem und gebratenen Pfannkuchenteig, stammt aus Österreich. Auch der Ursprung des berühmten Gugelhupfs - ein Napfkuchen aus Hefeteig mit Rosinen – soll der Legende nach in Österreich liegen: ein mittelfester Teig aus Mehl, Eiern, Milch, Butter, Mandeln, Rosinen und Hefe wird in der typischen Gugelhupf-Form gebacken und mit Puderzucker bestreut oder mit Schokolade überzogen.

Zwetschgendatschi BayernDie Erfindung des „Zwetschgendatschi“ beanspruchen dagegen die Augsburger für sich. Der in ganz Süddeutschland, Österreich und der Schweiz verbreitete Blechkuchen besteht aus einem Hefe- oder Mürbeteig, der mit halbierten Zwetschgen belegt wird – traditionell korrekt ist er nur ohne Streusel!

Aus höfischer Tradition stammt die Prinzregententorte, die aus mehreren dünnen Böden und Schokoladenbuttercreme besteht. Das Torte ist auch äußerlich mit einem Schokoladenguss überzogen und hat als Tortenspezialität für München eine ähnlich heraus ragende Bedeutung wie die Sachertorte für Wien.

Alles in allem kann man es sich in Bayern kulinarisch so richtig gut gehen lassen, dieser Artikel kann leider nur einen Bruchteil der vielen Spezialitäten aufführen, die man als Reisender mal probieren sollte. Sollten Sie in nächster Zeit Gelegenheit haben, Bayern einen Besuch abzustatten, empfehlen wir die folgenden Hotels und Websites: Wellnessurlaub Bayern, Hotels in Bayern, Kurzurlaub in Bayern